Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat sich auf Grundlage eines Berichtes ihres Beauftragten für Bürgermedien, Christian Schurig, in ihrer Berliner Sitzung am 13. Dezember 2005 mit dem Status und den Perspektiven der Bürgermedien in Deutschland auseinandergesetzt.
Seitdem vor genau 20 Jahren in Ludwigshafen der erste Offene Kanal Deutschlands mit einem Fernsehprogramm auf Sendung ging, haben sich auch aufgrund verschiedener gesetzlicher Vorgaben eine Vielzahl unterschiedlicher Bürgermedienprojekte ausgebildet. Bundesweit sind in Deutschland 145 Bürgermedienprojekte auf Sendung. Es gibt 69 Offene Kanäle, 32 Nichtkommerzielle Lokalradios, 16 Aus-, Fortbildungs- und Erprobungskanäle, 14 Campussender und 14 niedersächsische Bürgerrundfunkveranstalter. Hinzu kommen ca. 160 nordrhein-westfälische Radiowerkstätten, in denen Beiträge für die Bürgerfunkfenster der kommerziellen Lokalradios produziert werden.
Die Bürgermedien haben – je nach Standort – unterschiedliche Bedeutung. In weiten Teilen erbringen sie auch heute noch wichtige publizistische, medienpädagogische und soziokulturelle Leistungen: Sie tragen zur Sicherung der publizistischen Vielfalt im lokalen Kommunikationsraum bei und sind fest in die soziokulturellen Zusammenhänge ihres Standortes eingebunden. Sie unterstützen die Kommunikation und Entwicklung der lokalen Vereine, der kulturellen Einrichtungen und der Bildungsträger.
Vor dem Hintergrund der künftig nur begrenzten Möglichkeiten zur Finanzierung der Bürgermedien wird voraussichtlich die Konzentration auf zwei Aufgaben notwendig: Die professionelle Ausbildung im Bereich der elektronischen Medien – sowohl in technischer wie in journalistischer Hinsicht – sowie die Vermittlung von Medienkompetenz. Die Methode der aktiven Medienarbeit hat sich in der modernen Medienpädagogik als Weg bewährt, der hohe Motivation und dauerhafte Lernerfolge mit sich bringt.
Der Text “Zur Konsolidierung der Bürgermedien in Deutschland – Gemeinsame Herausforderungen von Bürgermedien und Landesmedienanstalten” ist unter
http://www.alm.de/fileadmin/Download/Positionen/Konsolidierung_Buergermedien.pdf
abrufbar.