“Zwischen den Zeilen” im August: Frank-P. Meyer

Gast in der August-Sendung der Sendereihe “Zwischen den Zeilen” ist Frank-P. Meyer, Stadtschreiber 2012 der Stadt Trier. Die Sendung wurde in der Mayerschen Interbook am Trierer Kornmarkt aufgezeichnet und wird ab dem 15. August im OK54-Fernsehprogramm ausgestrahlt.

Seine Stadtschreiber-Kolumnen erzählen von Trier und seinen Einwohnern. Anekdoten, Situationen – er ist ein guter Beobachter, wobei er eher den Nebensächlichkeiten den Raum gibt. Seine Fabulierlust hilft ihm dabei, wortreich in einer Alltagssprache die Situation zu beschreiben. Er scheut nicht vor dem gängigen Klischee “Saarländer vs. Rheinländer” zurück – im Gegenteil, mit seinen Kunstfiguren Meier Kurt (der Saarländer), Backes Hermann (der Rheinländer) und s’Hildegard (die saarländische Mutter der Nation) hat er genau diesen “Konflikt” in seine Kolumnen aufgenommen.

Sein erster Erzählband “Raum 101” handelt – in Adaption des Raumes 101 aus George Orwells Roman “1984” – von den “persönlichen Höllen” der Hauptfiguren. Sei es das Töten von Tieren oder der Blamage bei der ersten Freundin, jeder hat seine persönlichen Höllen (und diese verändern sich mit zunehmendem Alter).

Wenn die Hauptfiguren in “Raum 101” versuchen, die persönlichen Höllen zu umschiffen, geht es in seinem zweiten Erzählband “es war mit ehrlich gesagt völlig egal” darum, in den Fettnapf zu treten. Erwachsen werden, Mann werden – das sind die Themen, die Frank-P. Meyer in diesen Erzählungen bewegen. Und es geht ihm vornehmlich um die Entwicklung, die Gedanken und den Zeitgeist der Babyboomer-Generation, der Personen, die zwischen Ende der 1950-er bis Mitte 1970-er Jahre geboren sind. Einer Generation zwischen den 68-ern und der technischen Revolution rund um Medien und Internet. Da hat er ein reichhaltiges Erzählpotential, ist er doch selbst ein Kind dieser Zeit.

In seinem Buch “normal passiert da nichts” trifft man die Freunde aus den beiden Erzählbänden wieder und erlebt, wie diese – nach einem letztmaligen vergeblichen Versuch, nicht erwachsen zu werden (man überfällt die Mensa der Uni Trier “nicht des Geldes wegen”) doch ihr “Nest” finden. Oder vielleicht auch nicht – so unterschiedlich die Charaktere, so unterschiedlich die Entwicklung.

Moderatorin Brigitte Nehmzow spricht mit Frank-P. Meyer über seine Tätigkeit als Stadtschreiber, über sein “richtiges Leben”, seine Veröffentlichungen und darüber, was ihm mit seinen Büchern am Herzen liegt.

Die Sendung “Zwischen den Zeilen” stellt jeden Monat einen anderen Autor aus der Region Trier/Eifel/Mosel vor. Nächster Gast in der September-Sendung wird Rolf Ersfeld sein.