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Autorin Gisela Rösch bei “Zwischen den Zeilen”

Brigitte Nehmzow begrüßt in ihrer Sendung der Sendereihe “Zwischen den Zeilen” die Autorin Gisela Rösch. Die Sendung wurde bei „Die Buchhändler“ Schweich aufgezeichnet und wird ab Mittwoch, 05. März um 19.30 Uhr im OK54-Fernsehprogramm ausgestrahlt.

Wie ist das mit dem „Zug des Lebens“? Wie fühlt sich ein Mensch, dem relativ früh bewusst wird, dass man von Anfang an im falschen Abteil sitzt. Gisela Rösch hat diese Gewissheit. Ein schwieriges Elternhaus, Männer, die schlagen und betrügen. Selbst die Schwester betrügt sie und nimmt ihr den letzten Kontakt zur Familie. Mehrmals wird bei ihr – nach „erfolgreichen“ Therapien mit allen Nebenwirkungen – Krebs festgestellt. Und immer wieder findet sie die Kraft, wieder aufzustehen und weiter zu machen. Für ihre drei Kinder. Für sich. Aber weitermachen bedeutet zu diesem Zeitpunkt noch weitermachen im bisherigen Abteil.

Sie bleibt in ihrem Abteil, die meisten „Mitreisenden“ steigen wieder aus. Bisher hat sie noch nicht die Kraft, das Abteil zu wechseln.

Eine Nahtoderfahrung und die Nachschwingungen dazu zeigen ihr – so geht es nicht weiter. Sie weiß, die Strukturen und Muster verlassen heißt weiterleben, heißt aber auch, sich von vielen Dingen verabschieden und erst einmal das Leben aufräumen. Eine Aufgabe, die viel Kraft und Disziplin erfordert, die aber nicht ohne Freunde und Kinder gemeistert werden kann.

Sie findet die Kraft, das Abteil zu wechseln. Bereinigt ihr Leben. Spürt ihre Muster auf und bereinigt auch diese.

Heute sitzt sie in einem helleren Abteil. Sie hat einen langen Weg hinter sich. Die Botschaft ihres Buches „Zugfahrt“ lautet „Habe die Kraft und geh, wenn die Situation weh tut. Mache Dir keine falschen Hoffnungen!“

Zwischenzeitlich hat Gisela Rösch ein zweites Buch geschrieben, dass sich mit ihren Panikattacken während ihrer Krebserkrankungen beschäftigt. Diese Themen aufzuschreiben und der Außenwelt zu kommunizieren ist zum einen Therapie für sie, zum anderen ein Zeichen an die Welt: Ihr seid nicht alleine. Man kann diese Krankheit nicht vor den anderen und schon gar nicht vor sich verbergen.