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Bürgerfernsehen trifft Kulturpolitik

Für einen Austausch über kulturelle Vielfalt im Land besuchte Staatssekretär Walter Schumacher am Montag das Studio des OK-TV Mainz als Beispiel des rheinland-pfälzischen Bürgerfernsehens. Mit lokalen Beiträgen, inhaltlicher Unabhängigkeit und Ausbildungschancen im Fernsehbetrieb machen Bürgermedien (OK-TV) einen wichtigen Teil der Landeskultur aus. Jährlich produzieren Ehrenamtliche, junge Menschen im freiwilligen Dienst und Auszubildende über 4500 unterschiedlichste Sendebeiträge und strahlen sie über 10 rheinland-pfälzische OK-TV Sendeplattformen aus. Somit bekommen auch kleinere Veranstaltungen, interessante Persönlichkeiten und lokale Geschichten einen Platz im Fernsehen oder auf den digitalen Plattformen der Bürgermedien.

Staatssekretär Walter Schumacher widmet sich im Ministerium für Bildung Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur dem Arbeitsgebiet Kulturpolitik. Am Montag konnte er sich über Stand und Entwicklung der Bürgersender informieren und erlebte ein modernes Studio mit einer lebendigen Vielfalt an Mitwirkenden und Beiträgen. Im Fokus des Treffens stand die Frage nach der aktuellen Bedeutung von Kultur. Die Mainzer Bürger hatten sich dem Thema „Kultur heißt für mich …“ bereits im Vorfeld gewidmet und äußerten sich in einem Filmbeitrag zu ihrer persönlichen Auffassung von Kultur. Dem gegenüber gestellt wurde die UNESCO Definition von Kultur, die nicht nur Kunst und Literatur einschließt, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertesysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen. Diesen Kulturbegriff vertritt auch Walter Schumacher, erklärte er im Interview, das anschließend über den OK-TV Mainz ausgestrahlt wird. Die Mitwirkenden hatten viele Fragen an den Staatssekretär: Was kann die Politik tun, um kulturelle Vielfalt zu fördern? Inwieweit ist Bildungsarbeit, wie Bürgermedien sie betreiben, auch Kulturförderung? Was würde der Staatssekretär sich in Sachen Kulturförderung und Bürgermedien für die Zukunft wünschen?

„Bürgersender schaffen eine – zum Teil auch kritische – Öffentlichkeit.“ sagte Schumacher. „Das kulturelle Angebot war noch nie so groß in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Das bedarf Engagement, Können, Wissen, Leidenschaft und natürlich auch Geld. Die Bürgersender stehen nicht zur Diskussion in der Landespolitik. Weiter so!“

Es zeigt sich, dass Beteiligung im kulturellen Bereich – zum Beispiel in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres – einen gelungenen Einstieg in das Berufsleben bilden kann. Auch Inklusion kann durch kulturelle Arbeit voran getrieben werden. In Filmbeiträgen wurden Szenen des Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ und die Geschichte des Flüchtlingsmigranten Riaz aufgezeigt. Hier sehen Schumacher und die OK-TV Mitwirkenden hervorragende Möglichkeiten für den Austausch der Kulturen, den Menschen aller Herkunft über regionale Medien ausdrücken können.