Die Medienwelt steht im Kreuzfeuer: Unglaubwürdig, unseriös, abhängig von politischen Eliten, so die häufigen Kritikpunkte. Doch stimmen diese Vorwürfe? Finanzieller Druck hat an vielen Stellen die Recherchequalität verschlechtert – Agenturmeldungen drehen Fehler zudem in wenigen Momenten um die halbe Welt. Renate Pepper, Direktorin der Landesmedienanstalt in Rheinland-Pfalz, sieht als Reaktion auf diese Fehler jedoch inzwischen wieder ein Bekenntnis vieler Medienverlage und Redaktionen zu mehr Qualität und Offenlegung der eigenen Arbeit.
Und doch scheint auch die Medienwelt im rasanten digitalen Wandel vor großen Veränderungen zu stehen. Pepper verweist dabei auf die bislang zu wenig beachtete Macht von Alghoritmen und Gefahren der zunehmenden Automatisierung. All dem müsse man mit vor allem mit Aufklärung begegenen und noch mehr als bisher, aktiv Medienkompetenz vermitteln. Ein wichtiger Teil dieser Medienkompetenzangebote sind die Bürgermedien, für die Rheinland-Pfalz als Heimatland und bis heute auch als Vorreiter gelten darf. BürgerInnen werden hier zu FernsehmacherInnen und produzieren selbst ein regionales TV-Programm: Zugangsoffen und nicht-komerziell. Damit wird neben der aktiven Medienarbeit in allen Altersklassen auch die Region selbst inhaltlich aktiv unterstützt. Die Bürgermedien vereinen damit Medienkompetenzvermittlung, regionale/lokale Information, Stärkung des Ehrenamts, sowie die berufliche Ausbildung vor allem junger Menschen.
Renate Pepper, Direktorin der Landesmedienanstalt in Rheinland-Pfalz