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LMK-Direktor bei OK54: „Die Bedeutung Offener Kanäle nimmt weiter zu“

Der Direktor der Landeszentrale für Medien und Kommunikation, Dr. Marc Jan Eumann, hat im Rahmen des „BürgerMedienDialog 2018“ am Dienstag das Trierer Bürgerfernsehen OK54 besucht. Im Gespräch mit dem Verein ging es auch um die grundsätzliche Bedeutung der Offenen Kanäle. Es war dabei nicht sein erster Besuch in Trier: Eumann hatte im April beim landesweiten OKTV-Tag in Trier seinen ersten öffentlichen Auftritt als neuer LMK-Direktor begangen und damit die Bedeutung der Bürgermedien schon damals gewürdigt.

Ulrich Peters, Vorsitzender des Trägervereins Offener Kanal Trier e.V., berichtete dem LMK-Direktor über die große Akzeptanz des regionalen Fernsehprogramms, über die Zahl und die Aktivität der ProduzentInnen, sowie Pläne und Entwicklungspotenziale für die gemeinnützige Einrichtung, die 2019 ihr 30. Sendejubiläum feiern wird. Auch die Herausforderungen der ehrenamtlichen Arbeit wurden dabei nicht ausgespart. „Der Offene Kanal hat sich vom Status des medialen Urknalls Mitte der 80er bis heute unzähligen Veränderungen in der Umwelt ausgesetzt gesehen“, erläutert Peters: „Vom stetigen technischen Wandel, über den gesellschaftlichen Wandel vor allem im Vereinsleben, bis hin zur Revolution durch ein freies Internet, ist so viel in diesen Jahrzehnten passiert – die Idee des Offenen Kanals als lokales Fernsehprogramm und zugangsoffene Plattform, ist aber immer aktuell geblieben“, betont der Trierer Vereinsvorsitzende.

LMK-Direktor Eumann pflichtet dieser Analyse bei: „Mitunter ist diese Idee des Bürgerfernsehens angesichts der heute vielfältigen Herausforderungen im Internet sogar noch bedeutender geworden.“, so Eumann: „Wir haben mit dem Offenen Kanal eine lokale Plattform, über die eine demokratische Teilhabe erfolgen kann, auf der aber klare Regeln gelten und eine Aufsicht existiert“.

Trier ist bereits seit 2001 Ausbildungsstandort (MediengestalterIn Bild/Ton), bietet seit 2003 FSJ und Praktika zur Berufsorientierung oder als Qualifizierung an. Seit diesem Jahr wird bei OK54 nun auch eine Redaktionsvolontärin ausgebildet – teilweise finanziert durch die Landesmedienanstalt. Eine Maßnahme, die Eumann wichtig war: „Wir brauchen in Deutschland immer gut ausgebildete JournalistInnen. Das unterstützen wir daher ausdrücklich“, so der LMK-Direktor.

Nicht zuletzt sind Offene Kanäle wie OK54 auch ein Ort lokaler Information: „Wir versuchen immer Themen aufzugreifen, die für andere Medien zu klein oder nicht greifbar genug sind. Diesen Themen und Menschen bieten wir dann hier bei OK54 eine Öffentlichkeit und ergänzen im Lokalen das mediale Angebot“, so Ulrich Peters von OK54. Auch Eumann sieht hier eine Funktion der Offenen Kanäle: „Bürgermedien können eine wichtige Ergänzung lokaler Berichterstattung sein – allerdings keine Konkurrenz zu den örtlichen Medien. Hier in Trier ist es ein beispielhaftes Miteinander zwischen OK54 und den Medienhäusern vor Ort. Kooperationen und gemeinsame Seminare zeugen von guter Zusammenarbeit und fähige junge OK-Aktive werden von ihren späteren Arbeitgebern dankbar als Nachwuchs rekrutiert. Besser kann man es vor Ort nicht machen“.

Bereits beim OKTV-Tag im April zeigte sich Eumann von der Energie und Professionalität der Trierer Aktiven sehr beeindruckt: „OK54 ist sichtbar und stark in der Region verwurzelt. Wenn sich ein Oberbürgermeister wie Wolfram Leibe öffentlich voller Anerkennung für die ehrenamtlichen FernsehmacherInnen stark macht und Bundesministerin Dr. Katarina Barley ihre ganz persönliche Wertschätzung für die Menschen und ihr Fernsehprogramm ausspricht, dann ist dies einfach ein tolles Zeichen“, resümierte der LMK-Direktor. Letztlich gehe es aber natürlich vor allem um das Angebot, sowie Art und Umfang der Nutzung dessen durch die BürgerInnen. Darüber wird sich Eumann bei seiner Tour durch Rheinland-Pfalz zu den Bürgermedien vor Ort informieren; so auch jetzt in Trier.

Am Ende des Besuchs war man sich einig über die Bedeutung und Funktion von Bürgermedien und LMK-Direktor Eumann lobte: „Bei OK54 sieht man, wie mit Herzblut und Verstand gearbeitet wird. Diesen engagierten Weg werden wir weiter gerne begleiten, unterstützen und gemeinsam stetig fortentwickeln“.